Mohar -2605 m- und Kluidscharte



Mohar 2605 m

Göritzer Törl 2458 mWaschgagscharte / Kluidscharte 2540 m, Historisches Goldbergwerk ca. 2530 mMohar Kreuz 2448 m, Glocknerblick 2047 m,  Sadnighaus 1880 m

Österreich / Oberkärnten / Mölltal / Goldberggruppe


 

Datum: 13.07.2014

Höhenunterschied: ca. 1000 Hm

Laufzeit: gute 6 Stunden

Ausgangspunkt: Parkplatz am Sadnighaus

 

Bereits um 07:45 Uhr starteten wir diese Wanderung am Sadnighaus (1880 m) im schönen Asten Tal, wo wir unser Auto auf den begrenzten Parkflächen abstellen konnten. Obwohl die Wetteraussichten nicht so rosig waren, wollten wir heute diese üblicher Weise sehr aussichtsreiche Tour unter unsere Sohlen nehmen.

Start der heutigen Wanderung am Sadnighaus.

 

Vom Sadnighaus folgten wir zunächst der Beschilderung „Mohar“, dessen Gipfel wir aber erst später besteigen wollten. Unser Pfad führte uns zunächst in angenehmer Steigung durch die Almwiesen am Rande der vielen Ferienhütten. Dabei kreuzten wir mehrfach die Zufahrtswege. Auffällig war dabei der Blumenreichtum auf den dortigen Wiesen. Auch Alpensalamander zeigten sich uns mehrfach. Nach dem letztmaligen Queren eines Schottersträßchens (auf ca. 2000 m Höhe) setzte sich der Pfad in einer Rinne des sehr lichten Bergwaldes fort.

Ein Alpensalamander am Wegesrand.

Immer mal wieder öffnete sich im Waldbereich der Blick. Hier sind am Horizont die Lienzer Dolomiten zu sehen.

Im Bereich der Baumgrenze folgten kleine Schuttfelder.

Der Blick hinab in das Astental. Dort hatten wir 10 Jahre zuvor bereits eine Almhütte bewohnt.

Im Bereich des unteren, linken Bildrandes ist das Sadnighaus zu sehen. Wir hatten in der letzten Stunde folglich schon gut an Höhe gewonnen.

 

Die Steigung nahm dabei nicht nur deutlich zu, sondern auch die Bewölkung. Nachdem schließlich ein kleines Schotterfeld durchquert war, erreichten wir auch die Baumgrenze und die Almflächen des Astener Bodens. Diesen durchwanderten wir nun zunächst in leichter Steigung in nordöstliche Richtung. Dabei bot sich ein schöner Blick hinab ins Asten. Leider waren die prachtvollen Gipfel, die dieses Hochtal umgeben bereits zum größten teil von den Wolken verschlungen worden. Dann nahm die Steigung wieder leicht zu und die letzten 200 Höhenmeter hinauf zum Göritzer Törl wurden in Angriff genommen. Dort trafen wir dann um 09:35 Uhr ein.

Ankunft im Göritzer Törl. Die ersten 600 Höhenmeter waren geschafft. Im Hintergrund der Gipfel vom Mohar, den wir später dann auch noch bestiegen.

 

Links von uns befand sich der Gipfelaufbau vom Mohar, dessen höchste Erhebung nun  nur noch etwa 30 Minuten (150 Hm) von uns entfernt war. Wir wollten aber zunächst den Spuren der Goldgräber folgen. Auf dem „Alpinsteig Tauerngold“ wanderten wir daher weiter in nordöstliche Richtung.

Auf dem Alpinsteig „Tauerngold“ erreichten wir schließlich…

…die Kluidscharte; auch Waschgangscharte genannt.

 

Die Steigung war hier nun nur noch sehr gering. Die Kluidscharte / Waschgangscharte erreichten wir so in etwa 30 Minuten, wobei fast unmerklich 100 Hm überwunden wurden. Auf einem Pfad stiegen wir nun etwa 5 Minuten in Richtung Zirknitztal ab und trafen so auf die verfallenen und eingestürzten Stollen der Goldgräber. Mauerreste und Holzplanken ließen noch einen groben Überblick auf das Ausmaß der historischen Stätte zu. Nach einer Brotzeit und mit einsetzendem Regen packte natürlich auch uns das Goldfieber. Und siehe da, schon nach kurzer zeit konnten wir kleine, sehr kleine, Goldfunde verbuchen (oder war es doch ein anderes Mineral?). Egal, der Erfolg zählt.

Goldsuche im Bereich der mittelalterlichen Goldgräberminen.

Die eingefallenen Stolleneingänge sind noch deutlich erkennbar.

Goldfund…

…und Malachit.

 

So schulterten wir wieder unserer Rucksäcke, stiegen hinauf zur Kluidscharte und wanderten bei leichtem Regen zurück in das Göritzer Törl. Nun stand die Besteigung vom Mohar an.

Wir wanderten zurück zum Göritzer Törl und begannen den Anstieg zum Mohar, einem wundervollen Aussichtsberg, der uns heute allerdings davon nichts erahnen lassen wollte.

Bereits auf halben Weg zum Gipfel geht der Blick wieder hinab zum Göritzer Törl.

Nils schon kurz vor dem Erreichen des Gipfels.

Die Gipfelmarkierung vom Mohar ist bereits zu sehen.

 

Auf einem steinigen Pfad mit zwei kleineren Steilstufen  waren die letzten knapp 150 Hm schnell bewältigt und wir standen auf dem Gipfel, einem der „Seven Summits“ der sieben Nationalparkgemeinden Kärntens. Für uns war es nach dem Säuleck und dem Keeskopf nun der dritte Gipfel dieser „Seven Summits“. Es handelt sich dabei nicht um die höchsten, sondern sehr aussichtsreiche Gipfel. Aussicht ist jetzt genau das richtige Schlagwort. Unsere Aussicht beschränkte sich auf ca. 100 Meter Weitsicht. Aber das vermuteten wir ja schon zu Beginn unserer Wanderung.

Gipfel erreicht….

…mit kurzfrister, vernebelter Sicht in das 1600 Meter tiefer liegende Mölltal.

 

Hier und da öffnete sich aber mal der Blick in das 1600 m tiefer liegende Mölltal. Doch die Sicht auf den Großglockner und alle anderen Berggipfel blieb verwährt. Nach dem Eintrag in das Gipfelbuch mussten wir leider feststellen, das ein Idiot auch hier die Gummierung des Gipfelstempels abgezogen und entwendet hatte. Diese Unsitte konnten wir in letzter Zeit schon mehrfach feststellen. Nach den Gipfelfotos setzten wir dann unseren Abstieg in Richtung „Glocknerblick“ fort. Auf dem steinigen Pfad verloren wir schnell an Höhe und erreichten so ein Flachstück, bei dem der Pfad direkt an einer Bruchkante entlang führte, die durch einen Bergsturz im Jahre 1348 entstanden ist.

Der Weg führte teilweise an der Bruchkante eines Bergsturzes entlang…

…und führte uns zum Mohar-Kreuz, dass 160 Hm unterhalb des Gipfels anzutreffen ist.

 

Einer Sage nach zur Folge, soll der Mohar bis dahin sogar den Großglockner überragt haben. Die Sage sagt aber auch, dass bei dem Bergsturz ein Drache verschüttet wurde. Mehr dazu gibt es aber in unserem Bericht „Knappenloch“ zu lesen. Nach dieser Bruchkante wurde das Mohar Kreuz erreicht, dass in einer Höhe von 2448 m aufgestellt wurde. Hier war der Stempel übrigens noch vorhanden.

Weiter ging es hinab zum Berggasthof „Glocknerblick“…

…bei dem wir gegen 13:00 Uhr eintrafen.

 

Auf dem steilen Pfad setzten wir dann unseren Abstieg über weitere 400 Hm fort, bis das Berghaus „Glocknerblick gegen 13:00 Uhr erreicht war. Nach einer kurzen Einkehr wanderten wir nun auf einem breiten, ebenen Weg in Richtung „Sadnighaus“. Nach ca. 40 Minuten trafen wir wieder auf den Pfad, den wir am Morgen schon beim Aufstieg genutzt hatten. Die letzten 200 Höhenmeter stiegen wir hier nun zum Sadnighaus ab, wo unser Auto auf uns wartete.

 

Am Sadnighaus endete diese Bergtour, die bei sonnigem Wetter unbedingt wiederholt werden muss.

 


Fazit: Tolle Bergtour mit historischen Begebenheiten am Wegesrand. Gut, dass wir noch bis zur Kluidscharte gelaufen waren. Diese Tour wird auf jeden Fall noch einmal bei Sonnenschein wiederholt. Bei dem Mohar soll es sich schließlich um einen DER Aussichtsberge von Kärnten handeln.

Kinder: Es ist eine lange Tour, die schon ein gewisses Maß an Kondition voraussetzt. Bis fast zum Göritzer Törl war Nils schon im Alter von etwas unter 4 Jahren gelaufen. Bei dieser Tour war er nun schon 16 Jahre alt. Beim Abstieg in Richtung „Glocknerblick“ gibt es eine Passage mit steil abfallenden Hängen.

Hunde: Außer im Gipfelbereich des Mohars muss überall mit Vieh gerechnet werden. In unserem Fall zeigten sich die Tiere überhaupt nicht aufdringlich.