Benediktenwand -1801 m-

 


Benediktenwand -1.801 m-

Tutzinger Hütte -1.327 m-

Bayern / Voralpen


Bei dieser Tour handelt es sich, wie schon bei der Tour zur Alten Prager Hütte, um eine Stammtischwanderung. Knappe 700 Kilometer hatten wir Anfahrt, um diese Wanderung zu machen. Der nachfolgende Bericht stammt aus unserem Stammtischbuch.

Viel Spass!!

Heute kam der Tag der Wahrheit. Eine Bergtour zur Benediktenwand. Nach einem ausgiebigen Frühstück wurden die Rucksäcke gepackt und mit dem Auto ein Parkplatz am Waldrand von Benediktbeuern angefahren. Zuvor war unser Tagesziel schon in Sicht; und zwar ganz, ganz weit weg. Durch die Fahrt zu dem Parkplatz hatten wir auch nicht wirklich an Wegstrecke eingespart.

 

Die Benediktenwand aus der Ferne

 

Gut gelaunt ging unser Fussmarsch los. Auf einer Teerstraße begannen wir den Anstieg, der uns zunächst zur Tutzinger Hütte führen sollte. Kaum waren wir 10 Minuten gegangen, war die erste Hütte in Sicht. Es handelte sich um die Hütte der Bavaria-Studios. Doch war von Berühmtheiten keine Spur. Zur Tutzinger Hütte war es nun nur noch ein Klacks; nur noch so etwa 2,5 Stunden, was P.K. keine Luftsprünge machen ließ. Weiter ging es einen steinigen Pfad hinauf, der immer wieder die Forststraße kreuzte. Auf dieser ging es dann weiter und frustrierender Weise ein langes Stück bergab. Dann liefen wir auf einem romantischen Weglein, der uns an einem Bach entlang führte. Langsam gewannen wir so wieder an Höhe. Über eine Almwiese ging es nun weiter und der Einstieg zur Tutzinger Hütte war erreicht. Die Forststraße hatte ein Ende. Wir waren nun 2,5 Stunden unterwegs und hatten zahlreiche Pausen einlegen müssen. Ein Stammtischbruder stand bereits jetzt (und auch schon etwa 1,5 Stunden zuvor) kurz vor einem Kollaps. Namen nennen wir an dieser Stelle natürlich nicht.

Am Beginn des Pfades zur Tutzinger Huette

 

Jetzt ging es aber auf einen Wanderpfad, der uns in zahlreichen Serpentinen zur Tutzinger Hütte führen sollte. Die ersten Stammtischbrüder wurden dort zwanzig Minuten später mit Blas-, Gitarren- und Flötenmusik erwartet (es fand dort offensichtlich ein Musiklehrgang statt).

Die Tutzinger Huette

Eine Gruppe jodelte sogar in einem stillen Kämmerchen. Die Schlusslichter brauchten die doppelte Zeit. Auch sie sollten aber noch genügend Zeit haben, um ein, zwei, drei verdiente Frühschoppenbiere zu trinken.

 

Vor der Huette

 

 

Vor der Huette

 

Der Anblick der steilen Benediktenwand, in Verbindung mit der alpenläendischen Musik an der Tutzinger Hütte, ließ so manchen Stammtischbruder nur wieder schwer erheben und den restlichen Anstieg in Angriff nehmen. Aber wir wollten hier ja später erneut aufschlagen und noch ein paar Halbe zu uns nehmen.
Die Gruppe teilte sich nun. P.K. und Böcki nahmen den unbeschwerlicheren Aufstieg. Der Rest der Brüder wollte sich eine kleine Kletterpassage nicht nehmen lassen. Wenn schon……denn schon….

Da ging es erst einmal rauf.

 

So ging es also einen lang gezogenen, mäßig ansteigenden Weg bis zu einem Sattel hinauf. Leider verloren wir anschliessend wieder einige Höhenmeter, um dann durch rutschigen Schotter wieder an Höhe gewinnen zu müssen.
Kurz vor der Scharte, an der die kleine mit Drahtseilen gesicherte Passage begann, dann das Entsetzen. Lautes Geschnatter und Gegacker erfüllte die stille Alpenluft. Was war los??? Flogen nun auch schon Hühner in den Süden um dort zu überwintern. Doch am Himmel keine Spur von ihnen. Doch das „Pookpook, Pookpook“ wurde immer lauter. Wo waren sie nur??
Und dann erschienen sie. Bestimmt 20 Frauen kamen schnatternd, aus einer anderen Richtung, zur Scharte gelaufen und besetzten die Halteseile in der gesicherten Passage. Zwangspause war angesagt. Denn die weiblichen Geschöpfe vergassen vor lauter Geschnatter das Laufen. Nur sehr langsam zogen sie sich die Seile hinauf. Gut dass dort niemand Schuhe verkaufte, sonst würden wir vermutlich heute noch dort stehen und warten, dass es weiter geht.
Manche Stammtischbrüder gelang es, die Frauen zu überholen. Andere mussten jedoch der Kolonne folgen, was sogar einer der Frauen das Leben rettete. Diese vertrat sich nämlich und fiel rücklings den Berg wieder hinab. Gut, dass dort Franz-Josef stand und sie auffangen konnte. Glücklich über ihren tollkühnen Lebensretter, bot sie unserem Jojo sofort als Dank ein Bonbon an. Anstatt der Leckerei überreichte sie ihm jedoch ein Tampon (noch verpackt) -kein Scherz-, was der Dame die Schamesröte ins Gesicht trieb.
Natürlich wurden die weiblichen Geschlechter noch darauf angesprochen, dass sie nicht reden sondern laufen sollen, was nur folgenden Satz zur Entgegnung hatte: „Frauen können reden, ohne ein Thema zu haben. Männer können saufen, ohne Durst zu haben.“ So war die Diskussion sofort im Keim erstickt. Aber Recht hatten sie.

 

Zwischenzeitlich der Blick von oben auf die Tutzinger Huette

 

Dann war auch schon das Gipfelkreuz erreicht. Der Blick reichte über den Walchen- und Starnbergersee, von Benediktbeuern bis zu den Gipfeln der Alpenkette. Diese Idylle teilten wir bei sonnigem Wetter mit 100 weiteren Individualisten.

Der Gipfel war erreicht

 

Ganz großes Lob sei an dieser Stelle an unsere Bergziege P.K. gerichtet. Er erreichte zusammen mit Böcki ebenfalls das Gipfelkreuz. Und noch mehr Lob, dass du auch wieder herunter kamst.

 

Blick auf den Abstiegsweg

 

Der Abstieg erfolgte über die Aufstiegsvariante  von P.K. und Böcki. Wie lange dieser Abstieg bis zur Tutzinger Hütte nun dauerte, kann schlecht geschätzt werden. Vermutlich etwa eine knappe Stunde, wenn da nicht………..gewesen wäre. So verdoppelte sich die Zeit.
Der Gipfelsieg wurde bereits auf der Tutzinger Hütte gefeiert. Da aber noch ein langer Rückweg vor uns lag und die Dämmerung nicht mehr weit war, musste dann doch aufgebrochen werden.

Letzter Blick zum Gipfel

 

Nach guten 35 Kilometern erreichten wir dann mit Einsetzten der Dunkelheit den Parkplatz, wo unser Auto auf uns warteten.
Vier Stammtischbrueder verließen dann, scheinbar aus lauter Angst, dass es etwas später nichts mehr zu trinken gibt, bereits in Benediktbeuern das Auto, um sich umgehend die “Kante” zu geben. Sie berichteten, dass sie einen schönen Tisch hatten, den sie mit niemanden teilen brauchten. Kein Wunder, denn wer wollte schon bei nach Schweiß stinkenden Preußen sitzen?? Diese Vier wurden erst am späten wieder Abend gesehen, als sie bei unserem Mafiosi aufschlugen. Drei der Vier Abtrünnigen sollten eigentlich am nächsten Tag Auto fahren. Vorbildlich.

 

Die restlichen Brüder begaben sich erst auf ihre Zimmer und genossen eine ausgiebige Dusche, um anschließend den nahe gelegenen Klosterkeller aufzusuchen. Jojo schwächelte allerdings und blieb im Bett. Bei Schweinshaxe und Klosterplatten, Radler, Weizen und Pils wurde hier der Gipfelsieg ausgiebig gefeiert.

Unsere Meinung:

Kinder: ja, aber nur mit Übernachtung auf der Tutzinger Hütte

Hunde: ja

 


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