Rothaarsteig 3. Etappe (Schanze-Küstelberg)

 


3. Etappe auf dem Rothaarsteig (27 Kilometer); 11.10.2009

Schanze —- Küstelberg

Heidstock -752 m-, Albrechtsplatz -729 m-, Hoheleyer Hütte -730 m-, Lennequelle, Kahler Asten -841 m-, Bremberg -809 m-, St. Georg-Schanze -733 m-, Ruhrquelle


zur Info: Fast alle Bilder (bis auf die letzten 3) dieser Etappe wurden genau 2 Jahre zuvor aufgenommen (11.10.2007) und hier eingestellt, da bei dem Regenwetter am heutigen Tag fast keinerlei schöne Aufnahmen möglich waren.

Der Sonntag begann, wie der Samstag endete. Kalt im Haus, kalt draußen (ca. 10°C) und Regen. Das konnte uns aber nur wenig erschüttern, denn die Schuhe und Jacken mancher Stammtischbrüder waren durch das verweigerte Anstellen der Heizung noch vom Vortag nass und stimmten sie sogleich wieder auf das widrige Wetter ein.
Wir verließen so das Örtchen Schanze und liefen wieder auf dem Waldskulpturenweg zum Rothaarsteig, unserer letzten Etappe entgegen. Schnell war hier der Punkt erreicht, an dem die am 2. Tag erwähnte Tal-Variante wieder auf  die Bergvariante stieß. Viele fleißige Wanderer hatten an diesem Abzweig Unmengen von kleinen Steinmännchen aufgestellt.

Am Heidstock. Die Inschrift auf dem Stock lautet: "Heidenstock dem 1832 erneuerten Stock, nachgebildet 1932, restauriert 1985"

Am Heidstock. Die Inschrift auf dem Stock lautet: “Heidenstock dem 1832 erneuerten Stock, nachgebildet 1932, restauriert 1985”

Auf dem nun breiten Forstweg wurde anschließend der „Heidenstock“ und der Albrechtsberg -768 m- passiert,

Vom Heidstock der Blick in Richtung Hunau. Der Gipfel der Hunau zählt zu den 800ern des Sauerlandes. Auch er wurde bereits bestiegen.

Vom Heidstock der Blick in Richtung Hunau. Der Gipfel der Hunau zählt zu den 800ern des Sauerlandes. Auch er wurde von den “Alpenraethers” bereits bestiegen (ein Klick genügt).

bevor wir auf den so genannten Albrechtsplatz stießen. Dort überquerten wir die Bundesstraße 236, durchwanderten ein kleines Wäldchen und standen anschließend vor der Hoheleyer Hütte -730 m-.

Die Hoheleyer Hütte -730 m-

Die Hoheleyer Hütte -730 m-

Natürlich wurde dort eingekehrt und ein, zwei Weizenbier verdrückt; schließlich waren wir auch schon gute 7 Kilometer gegangen. 2 Anstiege weiter, die locker 130 Hm ausmachten, erreichten wir schon die Ortschaft „Langewiese“.

Der Kahle Asten -841 m- (Bildmitte) schon in Sichtweite. Links ist der Hohe Knochen zu sehen.

Der Kahle Asten -841 m- (Bildmitte) schon in Sichtweite. Links ist der Hohe Knochen zu sehen.

Dieses Örtchen wurde durchlaufen und anschließend auf dem asphaltierten Weg die zweithöchste Erhebung des Hochsauerlandes, der kahle Asten, angepeilt. Auf dem so genannten „Grenzweg“

Hier wird erklärt, wie der Grenzweg seinen Namen erhielt.

Hier wird erklärt, wie der Grenzweg seinen Namen erhielt.

Beim letzten Anstieg zum Kahlen Asten, der Blick in Richtung Südwesten.

Beim letzten Anstieg zum Kahlen Asten, der Blick in Richtung Südwesten.

passierten wir die Elberfelder Hütte und das Örtchen „Lenneplätze“. Der letzte Anstieg führte uns dann noch zur Lennequelle und dann war nach einer Weglänge von etwa 13,5 Kilometern der Kahle Asten  -841 m- mit dem Astenturm erreicht.

Die Lennequelle am Rande der Heidefläche am Kahlen Asten. Die Quelle entspringt deutlich über 800 m.

Die Lennequelle am Rande der Heidefläche am Kahlen Asten. Die Quelle entspringt deutlich über 800 m.

Der Astenturm auf dem Kahlen Asten. Es ist zwar "nur" der zweithöchste "Berg" in NRW, dafür aber das höchstgelegene Gebäude.

Der Astenturm auf dem Kahlen Asten. Es ist zwar “nur” der zweithöchste “Berg” in NRW, dafür aber das höchstgelegene Gebäude.

Glücklich über diese grandiose Besteigung entschlossen sich 11 der 12 Stammtischbrüder, hier ihre Dreitageswanderung zu beenden. Einer entschloss sich jedoch dagegen und setzte die Wanderung fort. Da ich diesen Bericht schreibe, dürfte auch nicht schwer zu erraten sein, bei wem es sich da wohl handelte. So begab ich mich also über die Heidefläche des Kahlen Astens, vorbei am Blutstein und Nordhang

Von der Hocheidefläche der Blick in Richtung Nordwesten.

Von der Hocheidefläche der Blick in Richtung Nordwesten. Deutlich ist der Steinbruch von Hildfeld in der Bildmitte zu sehen.

abschüssig in Richtung Winterberg. Natürlich ließ ich mir es nicht nehmen, einen weiteren 800er zu besteigen. Nach dem Überqueren der Straße nach Altastenberg, begab ich mich in großen Schwüngen hinauf zum Bremberg -803 m-. Anschließend ging es hinab zu den Parkplätzen der Winterberger Bobbahn und weiter stark abschüssig zum Auslauf der Skisprungschanze St. Georg. Hier begann es dann kurzfristig wie aus Eimern zu schütten. Die eingebüßten Höhenmeter wurden jetzt auf steilem Wege zurückgewonnen und die Sprungschanze direkt passiert.

Die St.-Georg-Schanze am Herrloh.

Die St.-Georg-Schanze am Herrloh.

Vorbei am „Gipfel“ des „Herrloh“ -733 m- folgte ich dem leicht abschüssigen Teerweg, der mich ins Zentrum von Winterberg führte. Vorbei an der „Neuen Mitte“ (einem Einkaufzentrum) stieg ich nun hinab auf den Schluchtenpfad.

Am romantischen Schluchtenpfad.

Am romantischen Schluchtenpfad.

Die Freude über diesen landschaftlich tollen Weg währte jedoch nur kurz, denn es  folgte bald wieder ein steiler Anstieg aus diesem Tal hinaus. Dafür hatte der Regen aber wieder nachgelassen und die Wolken zogen langsam nach oben.

Von der "Heidenstraße" der Blick in Richtung Winterberg (schön, wenn keine Hotels zu sehen sind)

Von der “Heidenstraße” der Blick in Richtung Winterberg (schön, wenn keine Hotels zu sehen sind)

Auf der breiten “Heidenstraße” (ehemaliger Handelsweg von Köln über Winterberg nach Kassel; und auch St. Jakobus-Pilgerweg von Osteuropa über Winterberg nach Santiago de Compostela in Nordspanien), vorbei an zwei Schutzhütten, gelangte ich dann zur Ruhrquelle.

Die Ruhrquelle

Die Ruhrquelle

Nach Überqueren der nahe gelegenen Straße und einem letzten Anstieg machte der Weg nun einen 90° Knick nach rechts und im leichten Auf und Ab gelangte ich so nach einem Tagesmarsch von 27 Kilometern zur Ortschaft Küstelberg. Dort erwartete mich meine liebe Frau Andrea und unser Sohn Nils mit dem Auto und brachten mich zurück in unser nur 20 km entferntes Zuhause.

Fazit des 3. Tages:
Bei schönem Wetter eine äußerst aussichtsreiche Wanderung mit super Aussicht, Hütte am Wegesrand, Besteigung von 2 Achthundertern und 2 nennenswerten Quellen.


Eigenes, subjektives Fazit der Dreitageswanderung:
Nicht ohne Grund hat der Rothaarsteig das Gütesiegel eines Premiumweges bekommen. Mit sicherlich großem finanziellen Aufwand wurde ein grandioser Weitwanderweg geschaffen, der sensationelle landschaftliche Reize und Ausblicke in sich vereint. Sicherlich hat auch der Sturm „Kyrill“ dazu beigetragen, dass viele der wundervollen Aussichtspunkte überhaupt vorhanden sind. Also, macht euch auf den Rothaarsteig, bevor die Fichten wieder gewachsen sind!!
Mich persönlich haben jedoch die enormen Unterkunftspreise der Pensionen erschrocken. Eine sechstägige Durchquerung der Schobergruppe hat mich nur 50 € mehr gekostet.