Elendtäler – Rundweg


Elendtäler – Rundweg

Osnabrücker Hütte (2026 m), Fallboden (2334 m), Zwischenelendscharte (2676 m)

Österreich / Kärnten / Ankogelgruppe


Datum: 25.07.2013

Höhenunterschied: ca. 740 Hm im Aufstieg

Gesamtlaufzeit: 7:45 Stunden

Ausgangspunkt: Kölnbreinspeicher


Heute stand eine kleine Gewalttour auf dem Programm. Nicht der Höhenunterschied, sondern die Weglänge und das Laufen auf Blockschutt- sowie Schneefeldernfeldern machen diese Tour anstrengend und zu einer hochalpinen Wanderung. Der Elendtäler-Rundweg wird von uns im Uhrzeigersinn unter die Wandersohlen genommen (die meisten Bergwanderer gehen diese Runde entgegen dem Uhrzeigersinn), da wir die Tour nicht mit dem zweistündigen Laufen auf dem Uferweg beenden wollten.

Kölnbreinspeicher

Kölnbreinspeicher mit sehr niedrigem Wasserstand.

Über die Mautstraße ging es also hinauf zum Kölnbreinspeicher, wo wir um 08:00 Uhr unsere Tagestour starteten. In der frischen Morgenluft wanderten wir im leichten Auf und Ab den Uferweg des Speichers entlang.

Blick ins Großelendtal.

Blick in das Großelendtal.

Nach etwa 45 Minuten erreichten wir dann die Kleinelndgrücke und den Abzweig zum Kleinelendtal, durch das wir etwa 6,5 Stunden später wieder zurückkehren wollten (und auch taten). Weiter ging es für uns in Richtung Osnabrücker Hütte, die wir in angenehmer, leichter Steigung etwa eine Stunde später erreichten.

Blick vom Uferweg zur Hochalmspitze

Blick vom Uferweg zur Hochalmspitze

Im Großelendtal mit Großelendkees im Hintergrund

Im Großelendtal mit Großelendkees im Hintergrund

Blick zum Fallboden

Im Hintergrund ist schon der Wasserfall vom Fallbach zu sehen (Bildmitte), unser nächstes Zwischenziel.

Abwzeig Osnabrücker Hütte

Kurz vor der Osnabrücker Hütte. Hier waren es 3 Stunden bis zur Zwischenelendscharte angeschlagen. In der Bildmitte der Wasserfall vom Fallbach. Bis zur Fallkante waren es nun 300 Höhenmeter.

Jetzt begann der Steig am Nordufer des Fallbaches. Der Fuß des recht imposanten Wasserfalls war schnell erreicht. Dann ging es steil, einen teilweise mit Ketten gesicherten Pfad den Hang hinauf. Der Wasserfall blieb dabei immer links von uns. Dann war der Fallboden mit seinen 2334 Metern auch schon erreicht.

Aufstieg am Fallbach

Aufstieg am Fallbach

Pause am Fallboden

Pause am Fallboden

Hier war am Fuße des Ankogels (3252 m) Brotzeit angesagt (Gesamtlaufzaufzeit bis hier her: 2:45 h). Unser Steig schwenkte anschließend in nördliche Richtung. Den Abzweig zum Ankogel passierten wir dann bei einer Höhe von etwa 2600 Metern. Während des gesamten Anstieges hatten wir dabei einen faszinierenden Blick auf die Hochalmspitze mit ihrem Großelendkees.

Kurz vor dem Unteren Schwarzhornsee

Kurz vor dem Unteren Schwarzhornsee 

Im weiteren Aufstieg der Blick zum Unteren Schwarzhornsee.

Im weiteren Aufstieg der Blick zum Unteren Schwarzhornsee.

Unter uns lag nun der noch teilweise vereiste Untere Schwarzhornsee (2543 m), zu dessen natürlichen Abfluss am Nordufer wir noch absteigen mussten. Dann schloss sich wieder ein kurzer, steiler Zwischenanstieg an, der am Oberen Schwarzhornsee endete. Von einer Besteigung des südlichen Schwarzhorns (2926 Meter) sahen wir ab, denn dieses hätte einen weiteren Gesamtzeitaufwand von gut 1,5 Stunden gekostet.

Ankunft am Oberen Schwarzhornsee

Ankunft nach insgesamt 4 Stunden Laufzeit am Oberen Schwarzhornsee. Über dem Steinmandl die Zwischenelndscharte, der höchste Punkt dieser Wanderung.

In Anbetracht der heutigen Laufzeit, war uns das eindeutig zu viel. Unseren höchsten Punkt der heutigen Tour, die Zwischenelendscharte, hatten wir jetzt vor Augen. Allerdings mussten bis dorthin noch große Schneefelder überschritten werden. Um 12:20 Uhr war die Scharte dann erreicht, die uns mit frischem, kaltem Wind empfing.

Aus der Zwischenelendscharte der Blick über den Oberen Schwarzhornsee zur Hochalmspitze.

Aus der Zwischenelendscharte der Blick (Richtung Süden) über den Oberen Schwarzhornsee zur Hochalmspitze.

Aus der Scharte der Blick nach Norden. Hier ging es nun weiter.

Aus der Scharte der Blick nach Norden. Hier ging es nun weiter.

Das Kleinelndkees (einer der noch größten Gletscher Kärntens) immer zur Linken, folgte nun ein anstrengender, nicht enden wollender Abstieg über Blockschutt, der größte Konzentration abverlangte.

Beim Abstieg ins Kleinelendtal.

Abstieg in das Kleinelendtal. Über uns einer der größten Gletscher Kärtens; das Kleinelendkees.

Auf dem Talgrund des Kleinelendtales angekommen.

Auf dem romantischen Mitterboden angekommen. Kleinelendbach im Vordergrund. Großer Hafner im Hintergrund.

Die Freude war dann groß, als die grasbewachsene Endmoräne erreicht war. Am Steinkarboden konnten dann noch junge Murmeltiere beobachtet werden, bevor wir auf einer Brücke den Kleinelendbach überquerten. Durch den romantischen Mitterboden ging es dann weiter, bis schließlich die Kleinelndhütte passiert und der Uferweg des Kölnbreinspeichers wieder erreicht wurde.

Am Kölnbreinspeicher.

Wieder am Kölnbreinspeicher angekommen.

Auf diesem ging es dann zurück zum Auto, dass wir im Bereich des Kölnbreinstüberls geparkt hatten. Insgesamt 7:45 Stunden benötigten wir für diese grandiose Bergwanderung.

Kleine  Begebenheit am Rande:

Gegen 14:00 Uhr trafen wir im Kleinelendtal, noch unterhalb der Gumböden, 8 Turnschuhtouristen (zwei davon etwa 12-jährige Kinder), die sich im Aufstieg zur Zwischenelendscharte befanden. Ohne Rucksäcke, ohne Getränke, ohne Windjacken; dafür aber schon sichtlich von den Anstrengungen des bisherigen Weges gezeichnet, sprachen sie uns in gebrochenem Englisch an. „How long to the top? How long to the hut?“ waren ihre Fragen. Wir erklärten ihnen, dass der Weg zur Osnabrücker Hütte noch locker 3,5 Stunden beträgt, dass Schneefelder durchlaufen werden müssen, dass der Abstieg steil ist, dass der gesamte Rundweg etwa 8 Stunden dauert, und dass ihre Tennisschuhe auf keinen Fall dafür geeignet sind. „Oh, 8 hours? Thank you!“  war die Antwort und man setzte den Aufstieg schnaufend fort.


Fazit: Hochalpiner Rundweg mit grandiosen Ausblicken. Absolute Trittsicherheit und gute Grundkondition sollten vorhanden sein.


Kinder: Knappe 8 Stunden Gehzeit im hochalpinen Gelände, Schneefelder, Blockschutt und steile Auf- und Abstiege. Da sollte das Kind unserer Meinung nach schon 12 Jahre und bergerfahren sein.


Hunde: Für Hunde ist diese Runde prinzipiell machbar. Allerdings in dem vielen Blockschutt ist eine Verletzungsgefahr an den Pfoten gegeben. Im Bereich zwischen Mitterboden und Kleinelendhütte wird Mutterkuhhaltung betrieben. Da kann es mit Hunden schon zu Problemen kommen, da die Herden auch teilweise nicht umlaufen werden können. Im Bereich der Osnabrücker Hütte hatte wir im Vorjahr schon mit einer mega aggressiven Mutterkuh zu kämpfen.