Briccius-Kapelle -1629 m-



Bricciuskapelle 1629 m

Österreich / Oberkärnten / Obers Mölltal / Glocknergruppe


 

Datum: 26.06.2002 /10.07.2014

Zeit: 1,5 Stunden

Höhe: 250 Hm

Ausgangspunkt: Parkplatz bei Heiligenblut im Ortsteil Winkel, unterhalb der “Kräuterwand”

Im hintersten Winkel von Heiligenblut (er nennt sich auch Winkel), noch vorbei am Gößnitzfall, befindet sich ein kleiner Parkplatz, der auf unseren Wanderkarten als „Kräuterwand“ verzeichnet ist. Hier parkten wir unser Auto.

Hier startete die Wanderung zur Bricciuskapelle.

 

Heute wollten wir eine kleine Wanderung auf dem „Heilwasserweg“ zur geschichtsträchtigen Bricciuskapelle machen. Zu Beginn des Weges war eine Informationstafel durch den Nationalpark Hohe Tauern aufgestellt. Bislang können wir sagen, dass die Wanderungen immer lohnen, wo solche Infotafeln anzutreffen sind. Wir folgten auf dem Hinweg zur Kapelle zunächst dem kleinen Schottersträßchen und nicht dem gekennzeichneten Wanderweg.

Schnell wurde an Höhe gewonnen und es bot sich ein wunderschöner Blick hinab nach Heiligenblut.

 

Die Steigung nahm auf dem Sträßchen rasant zu. Kehre um Kehre gewannen wir so sehr schnell an Höhe und hatten die Steilstufe der Käuterwand so schnell überwunden. Hier trafen wir dann auf eine Art „Skywalk“, von dem man einen tollen Blick hinab nach Heiligenblut hatte.

Hölzerner “Skywalk”.

Auf dem “Skywalk”…

…mit Blick nach Heiligenblut.

 

Weiter dem Sträßchen folgend wanderten wir nun im leichten Auf und Ab weiter in das Hochtal hinein. Dabei passierten wir die bewirtschaftete Sattelalm. Kurz darauf zeigten sich am nördlichen Berghang zahlreiche Murmeltiere, die schon durch lautes Pfeifen auf sich Aufmerksam machten.

Weiter ging es nun in sehr angenehmer Steigung.

Die Sattelalm wurde passiert.

Selbst das “Kaiser-Franz-Josef-Haus” konnten wir am hinteren Berghang deutlich sehen.

 

Als wir hier unseren Blick weiter nach oben richteten sahen wir sogar das Kaiser-Franz-Josef-Haus. Kurz darauf war auch schon die Bricciuskapelle mit seiner Heilquelle (Linderung von Augenleiden) erreicht. In einer kleinen, nahegelegenen Holzhütte wurde die Geschichte der Bricciuskapelle und des Briccius eindrucksvoll erklärt.

Die Bricciuskapelle.

Unter der Kapelle entspringt ein kleines Bächlein aus der “Briccius-Quelle”.

Die Geschichte in Kurzfassung:

Briccius (vermutlich ein Däne) begab sich, von Konstantinopel kommend, in das Mölltal, um zurück in seine Heimat zu laufen. Dort wo heute die Kapelle steht sahen Bauern, die um die Weihnachtszeit im Jahre 914 (oder 814) Heu aus dem Hochtal zogen, plötzlich drei grüne Ähren aus dem Schnee ragen. Da man dieses für ein göttliches Zeichen hielt, wurde ein Pastor zur Fundstelle geholt. Zusammen mit diesem wurde im Schnee gegraben und der tote Briccius gefunden, der dort von einer Lawine verschüttet worden war und aus dessen Herzen die Ähren wuchsen. Bei ihm befand sich ein Behältnis mit heiligem Blut, dass der Briccius vom Kaiser Leo erhalten hatte. Der Leichnam wurde auf mit einem Ochsengespann ins Tal gebracht. Man einigte sich darauf, dass es sich bei dem Toten um einen Heiligen handelte und er dort begraben werden sollte, wo Gott es vorgab. Auf einem kleinen Hügel waren die Ochsen dann nicht mehr von der Stelle zu bewegen. Dieses wurde als das Gotteszeichen gedeutet und der Leichnam begraben. Dort steht heute die wundervolle Kirche von Heiligenblut (der Ortsname erklärt sich nun auch von selbst). Noch heute befindet sich das sargähnliche Grabmal des Briccius in der Krypta der Kirche und kann besichtigt werden. Auch das Fläschchen mit dem heiligen Blut wird noch heute links vom Hochaltar, in einer Pyramiden ähnlichen Säule, aufbewahrt.

Wer die ganze Sage lesen möchte, ist bei www.sagen.at bestens aufgehoben.

 

Auf dem Haritzer-Steig…

…stiegen wir mit schönen Ausblicken wieder ab zum Ausgangspunkt.

Nach der Auffrischung unserer Geschichtskenntnisse machten wir uns wieder an den Rückweg. Den uns bekannten Weg folgten wir wieder zurück bis zum „Skywalk“. Kurz darauf, in der anschließenden Kehre, zweigte nach links der „Haritzer Steig“ ab. Dieser schöne, schmale Steig kreuzte zunächst die steil abfallende Kräuterwand. Schöne Ausblicke boten sich auf diesem Teilstück. Als dann erneut ein Schotterweg erreicht wurde, folgten wir diesem talwärts. Wer den Haritzer Steig weiter folgt, läuft bis nach Heiligenblut und erreicht nicht den Parkplatz. Auf dem Schottersträßchen verloren wir wieder rasch an Höhe. Nachdem anschließend wieder ein kurzes Stück auf einem Pfad durch den Fichtenwald führte, war unser Ausgangspunkt auch schon wieder erreicht.


Fazit: Schöne, kleine Wanderung zu einem sehr geschichtsträchtigen Ort.

Kinder: Für Kinder ist der Weg bestens geeignet. Auf dem Haritzer Steig ist jedoch Vorsicht geboten.

Hunde: Auch ein schöner Weg mit Hunden. Ab dem „Skywalk“ muss mit Kühen gerechnet werden (auch Mutterkuhhaltung). In unsrem Fall befanden sie sich jedoch noch hinter der Kapelle, wodurch wir keinen Kontakt zu den Tieren hatten.