6. Tag: Nossberger Hütte / Lienzer Hüte

 

Keeskopf -3.081 m-

Niedere Grandenscharte 2.796 m-

Abstieg zum Parkplatz Seichenbrunn

  • Datum: 28. August 2007
  • Laufzeit: ca. 6 Stunden
  • Ausgangspunkt: Adolf-Nossberger-Hütte
  • Höhenunterschied: ca. 600 Hm Auf- / ca. 1.410 Hm Abstieg
  • Schwierigkeit: mittel bis schwer (1 Passage Drahtseil gesichert)

Das Wetter hatte sich schlagartig gäendert. Bedrohlich hingen schwarze Wolken am Himmel. Sie hatten jedoch noch so eine Höhe, dass die Gipfel der Dreitausender frei von Nebel / Wolken waren.

Adolf-Noßberger-Hütte mit Grandensee

Vorbei am rechten Ufer des Grandensees liefen wir auf dem Weg 918 in Richtung Niedere Grandenscharte -2.796 m-. Über Gletscherschliff ging es nun am Nordufer des Sees bergan.

Aufstieg im Gletscherschliff…

Terrassenförmig zeigte sich dabei das glatte, von ehemaligen Gletschern abgeschliffene Gestein. Auch hier gewannen wir wieder rasch an Höhe. Über uns thronte dabei ständig der kegelförmige Gipfel vom Keeskopf -3.081 m-,

….mit Keeskopf am Horizont.

unser nächstes Ziel. Als der Weg langsam abflachte, war der Abzweig zum Keeskopf auch schon erreicht. Ich verzichtete auf die Besteigung. Mit den Rucksäcken von Frank und Winfried blieb ich am Abzweig zurück und beobachtete vier Bergwanderer,

Im Bereich der Niederen Grandenscharte der Abzweig zum Keeskopf

die in der Hohen Grandenscharte mit massivem Steinschlag zu kämpfen hatten. Frank und Winfried marschierten über das Blockgeröll in ca. 30 Minuten zum Gipfel des Keeskopes. Was sie dort sahen, ließ unsere Tour an diesem Tag beenden. Von Südwesten kamen schwarze Wolken auf uns zu.

Winfried und Frank am Gipfel vom Keeskopf

Gewittergrollen war auch schon wahrzunehmen. Der Wetterbericht schien tatsächlich zu stimmen. Es war für die nächsten Tage Dauerregen angesagt. Als meine zwei Begleiter wieder bei mir eintrafen wurde die Lage also kurz erörtert. Wir entschlossen uns, von unserem Vorhaben, die Wangenitzseehütte -2.508 m- anzulaufen, abzusehen und über die Lienzer Hütte -1.974 m- abzusteigen.

Blick durch die Niedere Grandenscharte in Richtung Süden. Der Hohe Prijakt lugt dort hervor.

Aus der Niederen Grandenscharte der Blick zum Petzeck und Hohen Perschitzkopf

Als wir dann die Grandenscharte, mit ihren kleinen Seen, nach einigen Minuten erreicht hatten, schlug am gegenüberliegenden Felshang der Mirnitzspitze ein Blitz ein und löste dabei reichlich Gestein aus der Wand, das mit lautem Getöse in die Tiefe stürzte. Dieses Ereignis bestätigte unsere Entscheidung eindeutig.

Unser Abstiegsweg führte mal wieder durch reichlich Geröll und Schutt

Eine kurze, mit Seilen versicherte Passage war schnell an der Grandenscharte überwunden. In endlosen Kehren liefen wir nun südlich des Keeskopfes den Schotterhang hinab. Zwischenzeitlich hüllten sich die 3000er schon in schwarze Wolken. Als wir dann das flache Steinkar erreichten, wurde erst einmal eine kurze Rast eingelegt.

Aus dem Kar der Blick zurück zur Niederen Grandenscharte. Der Keeskopf (li.) hüllte sich langsam in Wolken

Weiter ging es nun ueber Almwiesen, bis wir auf den Elberfelder Weg (915) trafen. Vorbei an einem großem Wegeskreuz stiegen wir bis zur Lienzer Hütte ab, die wir gegen 13:45 Uhr erreichten.

Die Lienzer Hütte war wieder erreicht.

An dieser Stelle hatte sich unsere Schoberrunde geschlossen, die eigentlich noch zwei Tage länger sein sollte. Auf dem Schottersträßchen ging es dann wieder zum Parkplatz „Seichenbrunn“ zurück. Etwa 5 Minuten vor dem Parkplatz holte uns der Regen ein. Es schüttete wie aus Eimern. Wir waren froh, dass wir uns nicht mehr auf den Höhen befanden. Nun standen nur noch die 8 Stunden Rückfahrt vor uns.

  • Kindertauglichkeit: Der Aufstieg führt durch unproblematisches Gestein. Zum Keeskopf geht es dann über Geröll. Hier müssen auch teilweise die Hände für kleinere Kletterpassagen mitbenutzt werden. Beim endlosen Abstieg ist eine kleine Stelle mit Fixseilen gesichert. Bergerfahrene Kinder sollten diese Passage aber meistern. Daher -ja-
  • Hundetauglichkeit: Vierbeiner dürften bei dieser Etappe keine Probleme bekommen. Wasser nicht vergessen.

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